1850   1866   1887   1903   1921   1936   1958   1972   1990   2002   2015   2022 
1155 – 1900

Horn war um 1155 bis 1463 in Besitz vom Kloster St. Gallen und wurde anschliessend an Konstanz abgetauscht gegen Steinach. Seither liegt das thurgauische Dorf als Enklave am Seeufer im Kanton St. Gallen. Die enge Kernbebauung an der Seestrasse entstand im 17. Jh. wobei die Schiffsstation für die Entwicklung entscheidend war. Die Gasthöfe, die Kuranstalt und die Industriebauten führten zu einer frühen Veränderung der Siedlung.

Tübach wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte bis 1466 verschiedenen Vogteien an und wurde dann vom Kloster St. Gallen zurückgekauft. Die Selbstständigkeit erlangte Tübach erst 1845. Der lockere Dorfkern liegt an einem Hangfuss, orientiert sich parallel zur Seekante und entwickelte sich ins Landesinnere, dem Hälftlibach entlang. Bis ins 19. Jh. entstanden die Weiler rund um Tübach, die aus der Land- und Obstwirtschaft entstanden.

1900 – 1950

In Horn verschwanden die Landwirtschafts- und Fischereibetriebe nach und nach. Der Bahnliniebau Kreuzlingen – Romanshorn trieb die industrielle Entwicklung im Osten und Westen an, aber vor allem im Zentrum. Folgend prägte sich zwischen dem Bahnhof und der Seestrasse eine Achse aus, welche auch die Anbindung zu Tübach verstärkte. Der Dorfkern weitete sich in den folgenden Jahren bis zur Bahnlinie aus und südlich entstanden kleine Wohnquartiere.

In Tübach wuchsen die Siedlungen um den Kreuzungspunkt der beiden Verkehrsachsen Horn–Mörschwil und Goldach–Steinach weiter. Die bäuerlichen Betriebe weiteten sich aus und die Zwischenräume wurden zunehmend durch Lager- und Gewerbebauten geschlossen. Auf der ersten Anhöhe bildet das Frauenkloster St. Scholastika, welches von Rorschach nach Tübach verlegt wurde, das Zentrum im hügligen Hinterland.

1950 – 2022

Horn entwickelte sich zunächst südlich der Bahnlinie weiter. Die Quartiersiedlungen wurden Etappenweise erweitert. Zugleich wurden die Fabrikareale im Osten, Westen und im Zentrum der Gemeinde ausgebaut. Im Zuge des Baubooms der 70er und 80er Jahre dehnten sich die Quartiere bis zur südlichen Grenze aus und nachfolgend auch seitlich. Im Dorfkern ersetzten kleinere Mehrfamilienhäuser alte Höfe oder Wohnhäuser und das Zentrum wurde zunehmend verdichtet. Felder wurde aufgegeben und mittlerweile erstreckt sich die Bebauung an der Seestrasse über die gesamte Uferlänge.

Tübach entwickelte sich anfangs in zwei Richtungen. Westlich des Kerns entstanden Erweiterungen der Einfamilienhäuser und östlich entstanden die ersten Gewerbe- und Industrieareale. In den 80er und 90er Jahren entwickelte sich der Ruhberg fast flächendeckend zur Einfamiliensiedlung und im Tübacherfeld entstanden eine Vielzahl von Lager- und Industriebauten. Seit der Jahrhundertwende dehnte sich der Dorfkern bis zum Klosterhügel aus und die restlichen Freiflächen, östlich vom Hälftlibach, wurden mit Mehrfamilienhäuser überbaut.